Der tote Nachbar
Ein Blogartikel, den ich eben gelesen habe, hat mich an eine Begebenheit aus dem Wohnblock in dem ich wohne erinnert:
Ich wohne in einer kleineren Stadt in einem Wohnblock. (Nicht sonderlich groß. Vier Stockwerke mit je drei Wohnungen.) Direkt unter mir, es war vor zwei oder drei Jahren, hat ein Nachbar gewohnt. Ich habe ihn nicht oft gesehen. Aber wenn, dann war er immer recht freundlich (bloß sein Hund war manchmal doch bissel laut... Aber ich bin bei sowas nicht so empfindlich).
Er sah nicht sonderlich gepflegt aus. Aber gut... Solche Menschen gibt es auch. Ich lege jetzt nicht so viel Wert darauf, wie die Leute in meinem Umfeld aussehen. Hauptsache, ich komme mit ihnen gut aus. Und das war bei ihm der Fall.
Als ich einmal nach Hause kam, sagte die Nachbarin neben mir, man hätte ihn tot in der Wohnung gefunden... Eine Überdosis Drogen... Ich wusste nichts von seiner Drogensucht.
Manchmal denkt man, seine Nachbarn zu kennen. Aber in Wirklichkeit, weiß man dann doch nicht, was sich hinter manch einer Tür für Tragödien abspielen. Erst wenn es irgendwann zu spät ist. Vielleicht würde er noch leben, wenn man sich für ihn interessiert hätte...
Tragisch.
Nachbarschaft, so wie man sie früher kannte, auch Not-Nachbarschaft, gibt es immer weniger. Man weiss nichts vom Nachbarn.
Für Nachbarschaften sind die Zeiten "zu gut". Materiell.
Cocoonig nennt man das heute neudeutsch: sich einspinnen in seine Räume. Nix mit den anderen zu tun haben.
Beste Grüße!
Lo