Der Preis des Perfektionismus
Ich bin ein Perfektionist. Manche mögen jezt denken, wie toll das doch sei. Im Grunde genommen ist es aber eine ziemliche Belastung...
Ich setze mir viel zu hohe Ziele. Meine Leistungen in der Uni müssen perfekt sein. Ich darf mir keine Fehler erlauben. Und selbst, wenn das Ergebnis mal richtig gut wird, bilde ich mir ein, ich hätte ja noch besser sein können.
Ein kleines Beisiel: Ich habe eine Klausur mit einer 1,0 bestanden. Eigentlich wäre es "nur" eine 1,3 geworden aber da ich bei den Hausaufgaben sehr viele Punkte bekommen habe, bekam ich, wie die meisten anderen auch, einen Notenbonus von 0,3. Und nun kommt es: Anstatt mich darüber zu freuen, habe ich mich geärgert, dass ich nicht alle Aufgaben gelöst habe, sondern eine nicht hinbekommen habe und ich mir die 1,0 sozusagen nicht "verdient" habe, da ich sie ja "bloß" durch den Hausaufgabenbonus bekommen habe.
Dies ist ein Beispiel von vielen. Es läuft immer darauf hinaus, dass ich Fehler bei mir suche, anstatt mich über meine Erfolge zu freuen. Und wenn die Note dann mal wirklich schlecht wird, was ja immer wieder auch der Fall ist, dann ist das ein kleiner Weltuntergang.
Ich mache mir selber zu viel Druck, was dann zur Folge hat, dass dieser Druck dafür sorgt, dass ich schlussendlich noch schlechter werde, weil ich schlichtweg überlastet bin. Oder ich vertiefe mich endlos in Details bis ich den Gesamtüberblick verliere.
Das Paradoxe an der ganzen Sache: Die Fehler anderer machen mir nichts aus. Ich erkläre ihnen, dass sie ruhig Fehler machen dürfen. Bloß scheint es nicht für mich selber gelten zu dürfen.
Aber es wird langsam besser: Ich beginne zumindestens mich bewusst über meine Erfolge zu freuen und das Denken über meine Fehler zu unterdrücken - auch wenn es manchmal schwerfällt. Ich möchte meinen Perfektionismus nicht aufgeben, aber ich möchte einfach lernen auch mit meinen Fehlern umgehen zu können.
Dabei fällt mir gerade auf, dass sich das eigentlich nur auf "technische Dinge" bezieht... Die Uni beispielsweise. Aber nicht auf Persönliches oder Menschliches. Dort ist genau das Gegenteil der Fall. Da bin ich ziemlich glücklich und in gewisser Weise auch stolz darüber, kein "perfeter Mensch" zu sein. Ich muss zugeben, dass mich das gerade ziemlich nachdenklich macht... Ich glaube, das muss ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Ich setze mir viel zu hohe Ziele. Meine Leistungen in der Uni müssen perfekt sein. Ich darf mir keine Fehler erlauben. Und selbst, wenn das Ergebnis mal richtig gut wird, bilde ich mir ein, ich hätte ja noch besser sein können.
Ein kleines Beisiel: Ich habe eine Klausur mit einer 1,0 bestanden. Eigentlich wäre es "nur" eine 1,3 geworden aber da ich bei den Hausaufgaben sehr viele Punkte bekommen habe, bekam ich, wie die meisten anderen auch, einen Notenbonus von 0,3. Und nun kommt es: Anstatt mich darüber zu freuen, habe ich mich geärgert, dass ich nicht alle Aufgaben gelöst habe, sondern eine nicht hinbekommen habe und ich mir die 1,0 sozusagen nicht "verdient" habe, da ich sie ja "bloß" durch den Hausaufgabenbonus bekommen habe.
Dies ist ein Beispiel von vielen. Es läuft immer darauf hinaus, dass ich Fehler bei mir suche, anstatt mich über meine Erfolge zu freuen. Und wenn die Note dann mal wirklich schlecht wird, was ja immer wieder auch der Fall ist, dann ist das ein kleiner Weltuntergang.
Ich mache mir selber zu viel Druck, was dann zur Folge hat, dass dieser Druck dafür sorgt, dass ich schlussendlich noch schlechter werde, weil ich schlichtweg überlastet bin. Oder ich vertiefe mich endlos in Details bis ich den Gesamtüberblick verliere.
Das Paradoxe an der ganzen Sache: Die Fehler anderer machen mir nichts aus. Ich erkläre ihnen, dass sie ruhig Fehler machen dürfen. Bloß scheint es nicht für mich selber gelten zu dürfen.
Aber es wird langsam besser: Ich beginne zumindestens mich bewusst über meine Erfolge zu freuen und das Denken über meine Fehler zu unterdrücken - auch wenn es manchmal schwerfällt. Ich möchte meinen Perfektionismus nicht aufgeben, aber ich möchte einfach lernen auch mit meinen Fehlern umgehen zu können.
Dabei fällt mir gerade auf, dass sich das eigentlich nur auf "technische Dinge" bezieht... Die Uni beispielsweise. Aber nicht auf Persönliches oder Menschliches. Dort ist genau das Gegenteil der Fall. Da bin ich ziemlich glücklich und in gewisser Weise auch stolz darüber, kein "perfeter Mensch" zu sein. Ich muss zugeben, dass mich das gerade ziemlich nachdenklich macht... Ich glaube, das muss ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
viator - Sonntag, 29. Januar 2006, 00:18 - Rubrik: persoenliches
Stimmt!