Studiengebühren und die Vergesslichkeit der Politiker
Nordrhein-Westfalen führt als erstes Bundesland zum Wintersemester 2006/07 Studiengebühren ein. Dies hat die von CDU und FDP regierte Landesregierung heute beschlossen.
Ein pikantes Detail findet sich bei einem kurzen Blick in den Koalitionsvertrag zwischen den beiden Parteien. Dort heißt es:
"BaföG-Empfänger entrichten kein Studienentgelt."
Dieser Satz taucht jetzt, knapp drei Monate später, im Beschluss nicht mehr auf. Auch BAföG-Empfänger sollen nun zur Kasse gebeten werden.
Schon Konrad Adenauer sagte: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?" Nun gut, Adenauer lebt nicht mehr und man kann nicht alle Politiker unter den Generalverdacht stellen, ihr einst Gesagtes nicht einzuhalten. Aber den BAföG-empfangenden Studierenden wird diese kleine - nennen wir es mal Vergesslichkeit - der Landesregierung teuer zu stehen kommen. 500 Euro im Semester, wenn auch als Studienkredit, wird sich nicht jeder leisten können oder wollen. Was macht denn die einkommensschwache Familie mit 3 Kindern, von denen nun alle studieren wollen? Nur ein Kind studieren lassen? Wir wollen garnicht an die sprunghaft in die Höhe schnellende Kriminalitätsrate denken, wenn die Geschwister aus Neid zum Mordmesser greifen!
Aber wo waren wir stehengeblieben? Achja, bei den Politikern! Was wird die Konsequenz sein? Am Wählerverhalten wird sich sicherlich nichts ändern. Studierende, die am Hungertuch nagen, wählen selten CDU oder FDP. Und die restliche Bevölkerung wird sich bis zur nächsten Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010 nicht mehr an das kleine Detail erinnern.
Aber am 18. ist Bundestagswahl. Mal sehen, wie es dort dann mit den großen Wahlversprechen aussieht. Die Studiengebühren wird es leider in keinem Fall verhindern.
So werden die Studierenden schmerzlich ihrer Gebührenfreiheit hinterher trauern und auf Zeiten hoffen, in denen manch ein Politiker weniger vergesslich sein wird.
Ein pikantes Detail findet sich bei einem kurzen Blick in den Koalitionsvertrag zwischen den beiden Parteien. Dort heißt es:
"BaföG-Empfänger entrichten kein Studienentgelt."
Dieser Satz taucht jetzt, knapp drei Monate später, im Beschluss nicht mehr auf. Auch BAföG-Empfänger sollen nun zur Kasse gebeten werden.
Schon Konrad Adenauer sagte: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?" Nun gut, Adenauer lebt nicht mehr und man kann nicht alle Politiker unter den Generalverdacht stellen, ihr einst Gesagtes nicht einzuhalten. Aber den BAföG-empfangenden Studierenden wird diese kleine - nennen wir es mal Vergesslichkeit - der Landesregierung teuer zu stehen kommen. 500 Euro im Semester, wenn auch als Studienkredit, wird sich nicht jeder leisten können oder wollen. Was macht denn die einkommensschwache Familie mit 3 Kindern, von denen nun alle studieren wollen? Nur ein Kind studieren lassen? Wir wollen garnicht an die sprunghaft in die Höhe schnellende Kriminalitätsrate denken, wenn die Geschwister aus Neid zum Mordmesser greifen!
Aber wo waren wir stehengeblieben? Achja, bei den Politikern! Was wird die Konsequenz sein? Am Wählerverhalten wird sich sicherlich nichts ändern. Studierende, die am Hungertuch nagen, wählen selten CDU oder FDP. Und die restliche Bevölkerung wird sich bis zur nächsten Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010 nicht mehr an das kleine Detail erinnern.
Aber am 18. ist Bundestagswahl. Mal sehen, wie es dort dann mit den großen Wahlversprechen aussieht. Die Studiengebühren wird es leider in keinem Fall verhindern.
So werden die Studierenden schmerzlich ihrer Gebührenfreiheit hinterher trauern und auf Zeiten hoffen, in denen manch ein Politiker weniger vergesslich sein wird.
viator - Mittwoch, 7. September 2005, 23:16 - Rubrik: studentisches